BDKH-Workshop: Führen im digitalen Zeitalter

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Wenn Barbara Liebermeister spricht, ist ihr die 100-prozentige Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer gewiss. Das muss auch so sein, denn die Managementberaterin, Autorin und Rednerin aus Frankfurt a. M. lebt ihre eigene Botschaft: Der Mensch steht auch im digitalen Zeitalter immer im Mittelpunkt. So sehr sich unser berufliches Umfeld durch digitale Technologien wandelt, die Beziehungen zu und zwischen Menschen bleiben auch im 21. Jahrhundert zentrale Erfolgsfaktoren. Weniger Bits und Bytes, dafür Hormone wie Dopamin und Oxytocin bestimmten unser Handeln, so der Tenor der Powerfrau: „Wir brauchen Lob und Anerkennung. Nichts motiviert uns mehr als das.“ Und: „Jede Entscheidung wird nach wie vor emotional getroffen.“

Ihre Kernbotschaften verpackte die Gründerin und Leiterin des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) in einen mitreißenden Vortrag für die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller e. V. (BDKH). Der Verband hatte im Rahmen seiner Vortrags-Meetings Ende Mai nach Hamburg in die Räumlichkeiten der Kanzlei Oppenhoff & Partner geladen. Anknüpfungspunkte zur eigenen Branche und zu der sich stark verändernden Handelslandschaft gab es im Vortrag der Diplom-Betriebswirtin viele. Vertriebswege, Geschäftsmodelle, Arbeitsbedingungen und Konsumgewohnheiten mögen sich wandeln, aber der Mensch bleibe in seinen ureigenen Bedürfnissen gleich. Er brauche Halt und Orientierung, umso mehr, je instabiler sich das Arbeitsumfeld gestalte.

Barbara Liebermeister, die Führungskräfte aus Banken, Unternehmensberatungen, Anwaltskanzleien und der Politik berät, greift nicht nur auf eigene Erfahrungswerte aus ihrer Tätigkeit in internationalen Konzernen zurück, sondern auch auf aktuelle Forschungsergebnisse. Das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter erforscht und fördert Führungs- und Managementkultur im Zeitalter der Digitalisierung. Es analysiert und definiert die neuen Herausforderungen für Führungskräfte und ermittelt Trends in diesem Bereich. Um herauszufinden, welche Kompetenzen heute besonders gefragt sind, um erfolgreich führen zu können, wurden in einer Meta-Studie 61 Untersuchungen und Umfragen zum Thema „Führung + Digitalisierung“ aus den Jahren 2012 bis Ende 2018 analysiert. Wie sich herausstellte ist die Kommunikationsfähigkeit mit Abstand die wichtigste Kompetenz des digitalen Zeitalters. In über der Hälfte der Studien (57 %) wurde sie als eine der wichtigsten Kompetenzen ermittelt, gefolgt von „Veränderungsfähigkeit“ mit 39 % und „Wertschätzung/Mitarbeiterorientierung“ mit 33 %. Auch „Teamfähigkeit“ und „Heterarchiefähigkeit“ erreichten hohe Werte beim Kompetenz-Ranking.

Besonders interessant ist, dass bei der Top-Kompetenz „Kommunikationsfähigkeit“ vor allem die „dialogischen Kommunikationsfähigkeiten“ (wie z. B. Feedback geben oder Zuhörfähigkeit) als weitaus relevanter angesehen werden als die „monologischen Kommunikationsfähigkeiten“ (wie z. B. Storytelling oder Rhetorik). Der Dialog mit den Mitarbeitern ist somit signifikant relevanter als der Monolog zu Mitarbeitern. „Wenn die Beziehungen stimmen, stimmen die Zahlen“, fasste Barbara Liebermeister das Erfolgsrezept heutiger Führungskultur zusammen.

www.barbara-liebermeister.com und www.ifidz.de

Barbara Liebermeister auf YouTube zu „Führung im digitalen Zeitalter“

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